Jetzt noch einen tiefsinnigen Spruch dazu, und fertig ist die Coaching-Homepage. (Foto: Johannes Plenio unsplash)
Jetzt noch einen tiefsinnigen Spruch dazu, und fertig ist die Coaching-Homepage. (Foto: Johannes Plenio unsplash)

 

- Haben Sie auch einen Bekannten, der jetzt Coach ist?
- Ja?
- Mehrere?
- Ja?
- Das ist ganz normal.

Die End-Alphabets-Generationen suchen im Vergleich zu ihren Vorgängergenerationen vermehrt den Sinn in ihrer Arbeit, heisst es. Sie wollen mehr Zeit für sich, müssen jetzt nicht unbedingt Karriere machen, sondern sie wollen etwas – eben – Sinnhaftes tun. Und das macht ja auch Sinn, denn in den letzten Jahrzehnten hat unser Wirtschaftssystem die immer merkwürdigeren Jobs geboren. So arbeitet man heute zum Beispiel als Head of Coordination der IT-Unterstützung für die Telefonbefragungs-Abteilung einer PR-Firma, die Werbung für eine Firma macht, die Beratungen für Krankenkassenwechsel vertreibt.

 

Solche Jobs nannte der 2020 verstorbene amerikanische Anthropologie-Professor David Graeber in seinem gleichnamigen Werk «Bullshit-Jobs». Sie unterscheiden sich von den Jobs, die einen direkten Nutzen für die Gesellschaft bringen – in der Krankenpflege zum Beispiel –, die aber paradoxerweise meist richtig mies bezahlt werden. Die sogenannten «Scheiss-Jobs». Graebers Worte, nicht meine.

 

 

 

(Foto: Chang Duong unsplash/Bearbeitung kultz)
(Foto: Chang Duong unsplash/Bearbeitung kultz)

 

 Dieser Artikel erschien am 05.05.2021 bei Kultz.