Trauerreden
Der Umgang unserer Gesellschaft mit dem Tod scheint mir oft verkrampft und unsere Rituale antiquiert. An Beerdigungen sorgen sich die Leute, einen falschen Schritt zu machen. Und besonders die Trauerreden, die an Beerdigungen das Leben der Verstorbenen nochmals feiern sollten, bleiben oft eher förmlich und trocken. Kein Wunder: In Zeiten der Trauer die richtigen Worte zu finden, ist nicht einfach. So aber bleibt das Persönliche oft auf der Strecke, das Charmante, Eigensinnige, Lustige – das, was den verstorbenen Menschen wirklich ausmachte.
Das Trauern und unsere Rituale rund um das Sterben beschäftigen mich seit über einem Jahrzehnt intensiv – auch in meinem Schreiben. In meinem Wunsch
um einen tabuloseren Umgang damit bestätigt mich dabei die «Positive Death»-Bewegung. Für meine eigene Beerdigung zum Beispiel wünsche ich mir eine
Glitzerkanone. Meine Trauerrede soll zum Lachen bringen und auch meine Macken nicht auslassen.
Immer öfters begegnen mir Menschen, die sich ebenfalls eine andere Art der Trauerrede wünschen. Für sich oder auch für ihre Angehörigen. Auf Anfrage
verfasse ich deshalb nun auch Trauerreden – einfühlsam und mit Humor.
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